Altersgerechtes Wohnen in Bliestorf

Die Gemeinde Bliestorf beabsichtigt das altersgerechte Wohnen in Bliestorf zu fördern.

 

Was ist mit altersgerechtem Wohnen gemeint?

Es soll Wohnraum geschaffen werden, der den Bedürfnissen im Alter gerecht wird. Konkret sind das Wohnungen mit ca. 2 Zimmern, die barrierefrei gestaltet sind und durch ihre zusammenhängende Lage viele Synergien im Alltag bieten.

 

Für wen sind die Wohnungen vorgesehen?

Für diejenigen, denen das eigene Grundstück „zu groß“ wird, die Gartenarbeit zu viel ist, das Haus zu viele leere Zimmer hat und die trotzdem selbstständig und selbstbestimmt in Bliestorf wohnen bleiben möchten.

 

Was für ein Wohnprojekt ist konkret angedacht?

Hierzu zählen 4 bis 8 Wohnungen in zentrale Ortslage mit barrierefreiem Zugang und eine gute Anbindung an karitative und medizinische Versorgung.

Des Weiteren wünschen wir uns eine Versorgung mit Mittagstisch aus dem Ort sowie räumliche Möglichkeiten der Zusammenkunft mit Mitbewohnern, Familienmitgliedern und Freunden. Idealer Weise stehen weitere Möglichkeiten für den alltäglichen Bedarf und die Darseinsvorsorge bereit.

 

Was dieses Projekt nicht sein soll!

Wir beabsichtigen derzeit nicht ein Altersheim im klassischen Sinn in Bliestorf zu schaffen, indem Menschen mit Bedarf an stationärer Pflege geholfen werden kann. Hierfür sind anderenorts ausreichend Kapazitäten vorhanden, sogar in Nachbarort Grinau.

 

Welche Rolle kommt der Gemeinde Bliestorf zu?

Wir als Gemeinde werden die planerischen Voraussetzungen für den Bau von oben beschriebenen Wohnmöglichkeiten schaffen. Wir werden notwendige Anpassungen der Infrastrukturen veranlassen z.B für Verkehr und Ver- und Entsorgung. Weiterhin werden wir dem Trägern der Baumaßnahme und dem Betreiber der Wohnanlage bei den Antragsstellungen für zum Beispiel Fördermittel, Baugenehmigungen, Betriebsgenehmigungen und der Gleichen unsere wohlwollend Unterstützung bestellen.

 

Was machen Träger und Betreiber der Wohnanlage?

Der Träger des Projektes wird das Gebäude entsprechend dem planerischen Rahmen der Gemeinde bauen (lassen) und finanzieren. Der Betreiber (kann das gleiche Unternehmen wie der Träger sein, muss es aber nicht) wird die Wohnanlage im Alltag betreiben und die täglichen Abläufe organisieren.

Der Bürgermeister der Gemeinde Bliestorf

Stand 08.2020


Co-Working in Bliestorf

In Kastorf steht ab September ein Coworking-Space zur Verfügung, nachdem diese Idee zuvor in Bliestorf erfolgreich entwickelt und erprobt wurde.

 

Schreibtisch, Kaffee, Wasser und ein schneller Internetzugang. In Bliestorf konnte „gecoworked“ werden. In Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung hatte die Initiative Coworkland  ein mobiles Büro mit sechs Arbeitsplätzen errichtet. Vier Wochen lang konnten sich Interessenten dort einmieten, arbeiten und gegenseitig inspirieren.

 

Zur Verfügung gestellt wurden die mobilen Coworking-Container von CoWorkLand. Popup bezeichnet dabei das zeitlich begrenzte Vorhalten des Infrastruktur-Angebotes.

 

Im Februar 2019 ist die CoWorkLand Genossenschaft von Menschen gegründet worden, die einen Coworking-Space im ländlichen Raum gründen und basierend auf den Coworking-Werten betreiben wollen.

 

Das Ziel der Genossenschaft ist es, ihre Mitglieder bei der Gründung und im Betrieb von Coworking-Spaces auf allen Ebenen zu unterstützen und ihren Kunden und Kundinnen die Möglichkeit zu geben, an möglichst vielen Orten im ländlichen Raum ortsunabhängig zu arbeiten.

Sie will ihre Mitglieder untereinander vernetzen, sodass ein breiter und stetiger Erfahrungsaustausch entsteht, von dem alle profitieren. Sie qualifiziert und berät, unterstützt durch überregionales Marketing sowie eine Buchungs- und Abrechnungsplattform.

 

Dabei steht eine nachhaltige und gemeinwohlorientierte Unternehmensführung im Vordergrund. So heißt es in einer eigenen Projekt-Beschreibung.

Zwei Jahre hatten Juliane Lietzau und Florian Matzke von der ersten Idee bis zur tatsächlichen Umsetzung an dem Projekt gearbeitet. „Hier wird man nicht vom Abwasch oder dem Fernseher abgelenkt und wir müssen dennoch nicht zur Arbeit in die Stadt fahren“, sagt Matzke. Die Vision der beiden: Handwerksbetriebe treffen sich mit einer Marketingexpertin nicht in der Stadt, sondern im Coworking-Space um die Ecke.

 

In den Köpfen von Ulf Hahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung im Kreis Herzogtum Lauenburg, und einigen Politikern war die Idee von modernen Arbeitsmöglichkeiten im Kreis schon länger vorhanden. Sogar im Haushalt des Kreises wurden 20 000 Euro für entsprechende Projekte bereitgestellt. Als dann im Juni auf Initiative der Grünen und mit Unterstützung der CDU ein entsprechender Antrag in den Kreistag eingebracht und beschlossen wurde, ging alles ganz schnell. Die Gemeinde Bliestorf stellte die Fläche bereit, die Vereinigten Stadtwerke sorgten für schnelles Internet und die Coworkland-Genossenschaft für den Popup-Coworking-Container.

 

Zur Eröffnung mit etwa 40 Gästen schaltete sich auch Wirtschaftsförderer Hahn per Video-Live-Schaltung aus dem Segelurlaub zu. Insgesamt sei der Arbeitsmarkt in einem großen Wandel. „Es ist wichtig, niedrigschwellige Angebote gerade im ländlichen Raum zu schaffen“, sagt Hahn. Mit Coworking vor Ort würden auch Autofahrten gespart und damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. „Coworking passt ideal in die neue Arbeitswelt und ist gerade auch für Menschen interessant, die nicht jeden Tag nach Hamburg pendeln, aber auch nicht von zu Hause aus arbeiten wollen.“ Auf der Basis der Erfahrungen müssten dann entsprechende Konzepte entwickelt werden, die auch in den Kreis passen.

 

Kreispräsident Meinhard Füllner lobte die Initiative. Früher sei es normal gewesen, dass alle auf dem Dorf zusammengearbeitet hätten. Von den vielen Betrieben seien heutzutage aber viele nicht mehr vor Ort. Das Coworking könne diesen Zusammenhalt nun wiederbeleben. Dafür bedürfe es „Idealisten, die jede Chance nutzen, um die Zukunft zu gestalten“, sagte Füllner. 

 

Auf dem Weg der dauerhaften Etablierung eines Coworking-Spaces hier in der Region wurde nun ein weiterer großer Schritt gemacht: Im September 2020 werden die Initiatoren Florian Matzke und Jule Lietzau in Kastorf den dauerhaften Coworking-Space „TorfHub“ eröffnen und laden herzlich ein, in den neuen Räumen zu coworken, sich bei einem Kaffee über Coworking zu informieren oder einfach mal vorbeizukommen.

 

Weitere Informationen: torfhub.de oder coworkland.de

Adresse: Hauptstraße 72a, 23847 Kastorf

Kontakt: torfhub@web.de